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Es werden Posts vom November, 2021 angezeigt.

Vulkan-Ausbruch mit neuen Hot-Spots (Wochen-Update 23. – 29. 11. 2021)

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Die 10. Woche des Vulkan-Ausbruchs war geprägt von einem extremen Wandel in der Dynamik. Als Folge eines Wassereinbruchs in der tieferen der zwei Magmakammern (diese befindet sich zwischen 30 und 40 Kilometern unter der Erdoberfläche, während die obere zwischen 10 und 15 Kilometern unter uns liegt) verflüssigte sich die Lava, und der Druck im System nahm zu.  Das führte – nach einer Phase der Stabilität – zu heftigen Ausbrüchen abseits des zentralen Kraters. Ende der vergangenen Woche öffnete sich direkt unter einem südwestlich davon gelegenen (längst evakuierten) einzelnen Wohnhaus (A) eine neue Auswurfstelle, aus welcher schnell fliessende Lava strömte. Der neue Strom zerstörte südlich des bereits von Lava bedeckten Gebiets ein Solarkraftwerk, weitere Wohngebiete und den Friedhof der Gemeinde Los Llanos de Arídane (B).  Unterdessen ist dieser Schlot bereits wieder versiegt und der Lavastrom zum Stehen gekommen. Am Sonntag Morgen wiederum explodierte an der Nordostflanke des Hauptkrat

Der Vulkan gibt noch nicht auf (Wochen-Update 15.– 22.11.2021)

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Wir sind jetzt in der 10. Woche des Vulkan-Ausbruchs, und alles deutet darauf hin, dass die jüngste Eruption auf der Insel nicht nur die stärkste und folgenschwerste der letzten 500 Jahre ist, sie ist drauf und dran, auch in der Dauer eine neue Rekordmarke zu setzen.  85 Tage dauerte 1585 der Ausbruch des Tajuia, wir sind jetzt bei 65 Tagen angekommen, und der Vulkan macht nicht den Anschein, als würde er kurzfristig seine Tätigkeit einstellen, was man noch vor einer Woche aufgrund der Beobachtungen zu hoffen wagte. Mittlerweile erhebt sich der Kraterrand auf eine Höhe von mehr als 1100 m ü.M. Wo noch vor etwas mehr als zwei Monaten ein flach abfallender Hang unseren Horizont markierte, erhebt sich nun ein rund 300 Meter hoher Berg. Nach intensiver Erdbeben-Tätigkeit Mitte letzter Woche intensivierte sich auch der Lärm des Vulkans wieder, und es flossen wieder grosse Mengen an Lava, die sich vor allem in den unteren Bereichen der Lavaströme über noch unversehrte Landstriche ergoss. Mit

Der Vulkan schwächt sich ab (Wochen-Update 8. – 14. 11. 2021)

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Während sich ein unabhängiger kanarischer Vulkanologe bereits soweit aus dem Fenster lehnt und ein Ende der Eruption in rund zwei Wochen prognostiziert, bestätigen nun auch die offiziellen Stellen, dass die vulkanische Tätigkeit nach 8 Wochen immerhin eine abnehmende Tendenz aufweist.  So stösst der Vulkan derzeit noch 2000 bis 4000 Tonnen Schwefeldioxid aus, während es zu Spitzenzeiten 35'000 bis 50'000 Tonnen waren. Auch die Erdbeben haben deutlich an Häufigkeit abgenommen. Jene an der Erdoberfläche sind mittlerweile praktisch gleich null, jene in mittleren und tieferen Schichten (10 bis 40 Kilometer Tiefe) haben von täglich über 100 auf rund 10 bis 20 Erdstösse abgenommen. Allerdings sind doch jeden Tag noch ein bis zwei Stösse mit einer Magnitude zwischen 4.0 und 5.0 – also deutlich spürbar – darunter. Was den Verlauf der Lava angeht, so hat sich unterdessen ein zweiter Strom südlich des bereits entstandenen Deltas ins Meer ergossen und dabei den noch verbleibenden Teil des

Der Vulkan – widersprüchliche Informationen (Wochen-Update 2. – 7. 11. 2021)

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Im Verlaufe dieser Woche hat sich die Aktivität des Vulkans subjektiv spürbar abgeschwächt. Das Grummeln und Grollen war für zwei Nächte sogar komplett verstummt, bevor es sich wieder reaktivierte. Die Lava floss und fliesst derzeit nach wie vor über bereits bestehende Ströme, ohne allzu grosse neue Schäden zu verursachen. Und die Erdbebentätigkeit hat zwar nicht an Intensität, aber zumindest an Häufigkeit der Stösse abgenommen. Bedeutet das den Anfang vom Ende des Ausbruchs? Möglicherweise, meinen die Experten von INVOLCAN ( Instituto Volcanológico de Canarias), welche auch das Auftreten von elementarem Schwefel rund um den Vulkankegel als Änderung in der Dynamik des Ausbruchs interpretieren. Doch dieser Interpretation widersprechen die Experten von IGN (Instituto Geográfico Nacional), welche diese Erscheinungen als normalen Verlauf eines strombolischen Vulkanausbruchs interpretieren, ohne dass daraus Rückschlüsse auf ein baldiges Ende des Vulkanausbruchs gezogen werden könnten.  Toll

Vulkan-Ausbruch – kein Ende in Sicht (Wochen-Update 24. 10. – 1. 11. 2021)

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Nach einer weiteren Umformung des Vulkan-Kraters hat auch der Lava-Fluss eine neue Wendung genommen. Nachdem lange Zeit an der Südflanke keine Bewegung mehr erfolgt war, bildete sich ein neuer Lava-Strom, welcher am 27. Oktober am Südrand der bereits betroffenen Fläche relativ schnell zu fliessen begann und so bisher unbeschadete Gebiete von Todoque unter sich begrub. Die relativ grosse Geschwindigkeit ist auf der Karte sichtbar: Stand 27.10. (hellviolett), Stand 28.10. (grün), Stand 29.10. (rosa), Stand 30.10. (orange) und Stand 31.10. (hellgelb). Entgegen den Erwartungen hat sich dabei der südliche Lava-Ausläufer nicht mehr westwärts Richtung Meer, sondern südwärts weiter fortbewegt. Heute Montag, 1. November, ereignete sich an der Südflanke des Lavastroms zudem eine zusätzliche Verzweigung (hellblauer Pfeil), welche nun weitere bebaute Gebiete bedroht. Mittlerweile misst die von der Lava bedeckte Fläche 975 Hektaren mit insgesamt 2574 zerstörten Bauten. Nachdem sich in den letzten T