Der Vulkan – widersprüchliche Informationen (Wochen-Update 2. – 7. 11. 2021)

Im Verlaufe dieser Woche hat sich die Aktivität des Vulkans subjektiv spürbar abgeschwächt. Das Grummeln und Grollen war für zwei Nächte sogar komplett verstummt, bevor es sich wieder reaktivierte. Die Lava floss und fliesst derzeit nach wie vor über bereits bestehende Ströme, ohne allzu grosse neue Schäden zu verursachen. Und die Erdbebentätigkeit hat zwar nicht an Intensität, aber zumindest an Häufigkeit der Stösse abgenommen. Bedeutet das den Anfang vom Ende des Ausbruchs?

Möglicherweise, meinen die Experten von INVOLCAN ( Instituto Volcanológico de Canarias), welche auch das Auftreten von elementarem Schwefel rund um den Vulkankegel als Änderung in der Dynamik des Ausbruchs interpretieren. Doch dieser Interpretation widersprechen die Experten von IGN (Instituto Geográfico Nacional), welche diese Erscheinungen als normalen Verlauf eines strombolischen Vulkanausbruchs interpretieren, ohne dass daraus Rückschlüsse auf ein baldiges Ende des Vulkanausbruchs gezogen werden könnten. 

Toll, solche Expertenstreitigkeiten kennen wir doch schon von der COVID19-Pandemie. Jetzt also auch beim Vulkan. Wie wenn die staatliche Organisation ja keine Reduktion des Panik-Levels herbeiführen möchte. In das selbe Muster passt auch die Warnung vor schlechter Luftqualität für den ganzen Westteil der Insel seit dem 2. November. 

Tatsächlich hatten wir bei uns im oberen (östlichen) Teil von El Paso Anfang dieser Woche noch intensiven Ascheregen. Doch seit zwei Tagen bläst ein intensiver Nordost-Fallwind, der uns sämtliche Schadstoffe und Partikel des Vulkans vom Leibe hält und hier oben für klare Luft sorgt. Weshalb also die undifferenzierte Warnung für die ganze Westseite (siehe rechts den Artikel in El Time)?

Das Geheimnis entlarvt die staatlich offizielle Tabelle der Luftqualität: Während die Messstationen auf der östlichen Seite der Insel grösstenteils auch die Schadstoff-Partikel PM 2.5 und PM 10 messen, tut dies auf der Westseite nur gerade die Messstation in Los Llanos de Arídane. Und wenn dort die Messwerte schlecht oder extrem schlecht sind, wie heute Morgen (siehe untenstehende Tabelle), dann wird gleich eine Warnung für die ganze Westseite der Insel herausgegeben.



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