Vulkan-Ausbruch mit neuen Hot-Spots (Wochen-Update 23. – 29. 11. 2021)

Die 10. Woche des Vulkan-Ausbruchs war geprägt von einem extremen Wandel in der Dynamik. Als Folge eines Wassereinbruchs in der tieferen der zwei Magmakammern (diese befindet sich zwischen 30 und 40 Kilometern unter der Erdoberfläche, während die obere zwischen 10 und 15 Kilometern unter uns liegt) verflüssigte sich die Lava, und der Druck im System nahm zu. 

Das führte – nach einer Phase der Stabilität – zu heftigen Ausbrüchen abseits des zentralen Kraters. Ende der vergangenen Woche öffnete sich direkt unter einem südwestlich davon gelegenen (längst evakuierten) einzelnen Wohnhaus (A) eine neue Auswurfstelle, aus welcher schnell fliessende Lava strömte. Der neue Strom zerstörte südlich des bereits von Lava bedeckten Gebiets ein Solarkraftwerk, weitere Wohngebiete und den Friedhof der Gemeinde Los Llanos de Arídane (B). 


Unterdessen ist dieser Schlot bereits wieder versiegt und der Lavastrom zum Stehen gekommen.


Am Sonntag Morgen wiederum explodierte an der Nordostflanke des Hauptkraters ein neuer Riss mit mindestens vier Auslässen (C), aus welchen bis heute Montag wiederum sehr flüssige und damit schnell fliessende Lava austrat. Auch dieser Strom verläuft parallel zum bisherigen Lavafeld, zerstört weitere Gebiete (D) und bedroht nun jene Teile von La Laguna, welche noch intakt sind. Stand Montag Abend, 29. November, ist aber auch diese Lavazunge (vorläufig) wieder zum Stehen gekommen.

Derweil macht die "offizielle" Wissenschaft eine eher schlechte Figur. Statt zum Beispiel von Anfang an zuzugeben, dass wegen einer Schlechtwetter-Front keine verlässlichen SO2-Messungen durchgeführt werden konnten, wurde dem Volk eine Messwert-Toleranz zwischen 1500 und 30'000 Tonnen pro Tag präsentiert. Sowas kann man spülen! Zudem gibt es ausgerechnet jetzt, wo die Lava wieder schneller fliesst, auf einmal keine wirklich aktuell aufdatierten Kartendiagramme mehr. Unten stehend das aktuellste verfügbare.














Von verlässlichen Prognosen, wie lange die Scheisse noch am Dampfen sein wird (bzw. wie lange uns der Ascheregen noch in regelmässigen Abständen heimsucht, uns dabei jedesmal zwei komplette Tage zum Putzen stiehlt und einen Teil unserer Pflanzen sukzessive abtötet), wollen wir gar nicht reden. Ganz ehrlich, so ein paar Messgeräte bedienen und die entsprechenden Werte in Tabellen füllen, das könnte auch ich als Nicht-Vulkanologe!

Wir fokussieren uns aus diesem Grund auf ein neues Vorgehen und suchen derzeit auf der Ostseite der Insel, aber auch auf der Nachbarinsel Teneriffa, ein Anwesen, das von Standort (geringere Gefahr von Vulkanausbruch, Flächenbrand, Sturmschäden, Hitzewellen, Einbruchskriminalität), Lage, Ausbaustandard und Preis eher unseren Wünschen entspricht. Finden wir was Geeignetes, bevor der Vulkan seine Tätigkeit einstellt, dann sind wir weg. Andernfalls können wir es ja nochmals überdenken.

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