Der Vulkan tobt weiter (Wochen-Update 7.–16.10.2021)

Der vor dreieinhalb Wochen ausgebrochene Vulkan auf der kanarischen Insel La Palma – inoffiziell wurde bekannt, dass er den Namen Tajogaite erhalten soll – tobt weiter. In unserer Abwesenheit soll die Nacht von Samstag, 9.10., auf Sonntag, 10.10., die akustisch schlimmste seit seiner Ausbruch gewesen sein. Auch was das Schadenvolumen angeht, hat es einen Schub nach oben gegeben. 



Grund: Die ganze Nordflanke des Hauptkraters ist eingestürzt, worauf sich – wie bei einer zerbrochenen Schüssel – auf einmal gewaltige Mengen an Lava einen neuen Weg – nördlich des bisherigen Hauptstroms – gesucht haben. Siehe die untenstehende Karte: Lavastand am 10.10. (dunkelrot), Lavastand am 12.10. (grün) und Lavastand am 13.10. (rosa).



Damit wurde mittlerweile die Industrie-Zone Callejon de la Gata samt Zementwerk und Entsorgungsstation (Punto Limpio) ausradiert, und auch die Supermarktfiliale von SPAR in La Laguna existiert nicht mehr. Laut Experten handelt es sich bereits jetzt europaweit um den folgenreichsten Vulkanausbruch der letzten 100 Jahre.

Gestern, 15.10. öffnete sich zudem an der Südostflanke ein alter Schlot erneut, aus dem jedoch keine Lava austritt, sondern nur Asche ausgespuckt wird. Diese wird zunehmend zum grössten Ärgernis der Vulkaneruption. Über 10 Millionen Kubikmeter dieses Mineralsandes wurden mittlerweile über dem Valle de Aridane, also unserer unmittelbaren Umgebung, verstreut. Das ergibt einen Würfel von 220x220x220 Meter. 

Wir selbst mussten seit Beginn des Vulkan-Ausbruchs mittlerweile zum vierten Mal Haus und Garten von dem schwarzen Zeugs befreien, was jedesmal rund 8 Arbeitsstunden bedeutet. Wie wir sonst nichts anderes zu tun hätten



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