Der Vulkan lässt grüssen
Es grummelt wieder unter der Insel La Palma. Das ist normal! Denn die kanarischen Inseln sind samt und sonders vulkanischen Ursprungs. Ohne Eruptionen von Magma aus dem Erdinnern gäbe es unsere Inselgruppe im Atlantik gar nicht. Doch während Fuerteventura, Gran Canaria und La Gomera in den letzten Jahrtausenden keine vulkanischen Aktivitäten mehr verzeichneten, ist die Erde unter Lanzarote, Teneriffa, El Hierro und La Palma nach wie vor in Bewegung, wobei La Palma diesbezüglich die aktivste Insel ist.
Seit über einem Jahr rumpelt es nun also wieder unter La Palma, wobei die Häufigkeit und Intensität der Erdstösse in den letzten Tagen stärker wurden (deren 4500 mit einer Magnitude bis 3,5) und die Epizentren immer näher (1 bis 5 km) unter die Erdoberfläche rückten. Siehe die Punkte auf der unten stehenden Karte. Zudem wurden an der Oberfläche Verwerfungen von 6 bis 10 cm gemessen. Anhand dieser Daten errechneten die Vulkanologen, dass unter La Palma ein Einschuss von rund 11 Millionen Kubikmeter Lava stattfindet, was aber nur rund einem Viertel dessen entspricht, was der Teneguia vor 50 Jahren ausspuckte.
Was sich da in Zahlen so dramatisch anhört und nun in der Welt-Presse und vor allem in den auf Alarmismus gebürsteten sozialen Medien als unmittelbar bevorstehende Katastrophe inklusive Tsunami bis hin zur Küste Floridas hochgepusht wird, das präsentiert sich in der Praxis indes völlig unspektakulär.
Wir im oberen El Paso, also rund 7 bis 8 Kilometer vom Epizentrum der Erdstösse entfernt, haben bis jetzt absolut nichts davon gemerkt. Es steigt auch nirgends Rauch aus der Vulkankette der Cumbre Vieja auf. Und sogar die Behörden, welche aufgrund der erhöhten seismischen Aktivität zwar die Vulkan-Warnstufe Gelb ausgerufen haben, erwarten keinen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch. Es bestehe kein Grund zur Panik, sondern allenfalls zur Wachsamkeit. Immerhin dauerte es beim Ausbruch des Duraznero auch 13 Jahre von den ersten Erdstössen bis zur eigentlichen Eruption.
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