Hurra, wir leben noch...

Nein, wir sind weder dem Feuer noch der Bruthitze zum Opfer gefallen, auch wenn es relativ knapp war. 


Seit dem vergangenen Sonntag, 15. August, herrschen auf den Kanaren Rekordtemperaturen von teilweise über 45 Grad. Die extrem heisse, aus der Sahara ausgebrochene Luft, welche zuvor schon tagelang die Türkei, Griechenland, Italien und das spanische Festland heimgesucht hatte, drang mittlerweile südostwärts vor und hat auch unsere Inseln erreicht. 

Eine Hitzewelle, welche seit Beginn der Wetteraufzeichnungen auf den Kanaren beispiellos ist. Gegenüber den 47 Grad im Küstenort Puerto de Tazacorte war es bei uns mit 36 bis 38 Grad geradezu mild.

Doch bei Temperaturen über 30 Grad, einer Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent und Windstärken über 30 km/h gilt hier immer extreme Feuergefahr. Entsprechend war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Brand ausbrechen würde. Allerdings war es diesmal nicht ein Waldbrand in abgelegenem Gebiet, sondern eine Feuerwalze, die, nur rund 600 Meter von unserem Haus entfernt, am Rand der Hauptstrasse ihren Anfang nahm, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch eine aus einem Auto geschnippte Zigarettenkippe.

Der mit rund 50 bis 60 km/h blasende Ostwind trieb das Feuer, das in den vielfach ungepflegten und nicht bewässerten Vorgärten reichlich Nahrung fand, mit einer fast unheimlichen Geschwindigkeit von uns weg talwärts. 




Anfangs hatten wir noch Kino live, wenn die insgesamt 6 Löschhelikopter ihre Wassersäcke über dem brennenden Buschwerk in mitten des dicht besiedelten Gebietes entleerten. Das oben stehende, von uns geschossene Foto war übrigens eines der ersten Bilder, welches von der lokalen Online-Zeitung El Time ins Netz gestellt wurde.

Schnell war der Spuk bei uns oben vorbei, doch das Feuer wütete auf einer immer breiteren Front rund 10 Kilometer weiter talwärts und beschädigte auf seinem Weg immerhin rund 60 Häuser mehr oder weniger schwer, ebenso zahlreiche Fahrzeuge. Erst heute Mittwoch, 18. August, am Mittag, wurde der Brand von den Einsatzkräften als unter Kontrolle bezeichnet. 

Und von morgen Donnerstag, 19. August, an sollen auch die Temperaturen wieder langsam sinken.

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