Rock and Ride – H.O.G. Rally Cascais





Nach einer Pause von acht Jahren entschlossen wir uns, dieses Jahr wieder einmal am Europatreffen der Harley Owners Group, der European H.O.G. Rally, teilzunehmen, umso mehr diese, für uns relativ verkehrsgünstig, in Portugal, genauer gesagt im mondänen Strandort Cascais nahe Lissabon stattfand.





Damit sich das ganze allerdings von den Kanaren aus überhaupt lohnt, haben wir dafür 15 Tage Auszeit genommen. Rund zwei Tage auf der Fähre von Teneriffa nach Huelva,...









...zwei Fahrtage entlang der Algarve und durch die dünn besiedelte Region Alentejo, dann erreichen wir über die Hängebrücke "Ponte 25 de Abril" die portugiesische Hauptstadt...










...und eine Viertelstunde später die Touristenregion Estoril/Cascais, wo wir für unseren Aufenthalt über Airbnb den kleinen Gästeanbau einer stattlichen Villa gemietet haben – mitten in einem parkähnlichen Garten und nur fünf Fussminuten von der Strandpromenade weg.




Bevor die grosse Harley-Party in ihrer 28. Ausgabe losgeht, erkunden wir noch etwas die Umgebung, darunter den historischen Ort Sintra,...








...wo sich in der Vergangenheit zahlreiche portugiesischen Könige ihre Sommerresidenzen erbaut haben.








Danach kriegt unsere Freewheeler noch eine gründliche Wäsche – es kann losgehen!





















Und wie es am Donnerstag losgeht. Fast 30'000 Motorräder erobern die Strassen von Estoril und Cascais. Allerdings, während die European Rally zu den Anfangszeiten der H.O.G. ausschliesslich Harley-Davidsons vorbehalten war, gehören heute unserer Schätzung nach rund 40 Prozent der teilnehmenden Bikes anderen Marken an, die meisten kommen aus dem portugiesischen Inland. Das Spektrum reicht dabei von 50-ccm-Rollern und -Pocketbikes über japanische Racer bis zu Geländemaschinen.








Fast ausschliesslich Harleys donnern indes aus 31 ausländischen Staaten an. Auffallend gross ist der Anteil der Teilnehmer aus Estland und Russland, deren An- und Rückreise insgesamt 9000 bis 10'000 Kilometer lang ist. Doch auch vom "Las Palmas Chapter, Islas Canarias", dem wir uns angeschlossen haben, sind neben dem Präsi und uns während der Tage noch weitere Mitglieder aufgetaucht.


Traditionell nimmt an der European H.O.G. Rally ein Mitglied der Gründerfamilie Davidson teil. Bislang war es meist der charismatische, mittlerweile 86-jährige Willie G., Enkel des Mitgründers William A. Davidson, von 1969 an Designchef und 1981 massgeblich verantwortlich für den Rückkauf der Marke Harley-Davidson aus dem AMF-Konzern. Doch dieses Jahr ist dessen Tochter Karen Davidson hier, in der Company mittlerweile verantwortlich für Bekleidung und Accessoires. Sie signiert nicht nur Tausende von Bikes, Lederjacken- und -gilets, Mützen, T-Shirts oder Chapter-Fahnen, sondern posiert auch gerne mal mit den H.O.G. Membern für ein Selfie.


Vier Tage und drei Nächte lang prägt der rollende Donner die Region. In allen Custom-Facetten und nicht nur mit zwei oder drei, sondern in einem Fall sogar mit vier Rädern.















Tagsüber können die neusten Modelle von Harley zur Probe gefahren werden, darunter. allerdings nur auf dem Rollenprüfstand, das im Herbst kommende vollelektrische Sportmodell "Livewire".











Und abends gibt es jeweils Barbecue am Strand und Hardrock-Sound vom Feinsten.














Höhepunkt des Events stellt traditionellerweise die grosse Parade dar, welche dieses Jahr auf der ehemaligen Formel-1-Rundstrecke von Estoril beginnt. 7500 Bikes und Trikes zählen die Veranstalter, rund 60 Prozent oder 4500 davon dürften Harleys sein. Rund 32 Kilometer umfasst die zum Teil gegenläufig befahrene, total für den übrigen Verkehr gesperrte Paraderoute – ein Riesenspektakel für Tausende von Zuschauern aus der Region.







Ja, auch Schweizer sind dabei, allerdings niemand, den wir aus früheren Zeiten gekannt hätten.

Am Sonntag Nachmittag ist schon alles wieder vorbei. Wir fahren in zwei Tagen nach Cádiz und von dort mit der Fähre in etwas mehr als zweieinhalb Tagen wieder zurück nach La Palma.

Die nächste European H.O.G. Rally kommt bestimmt, vom 18. bis 21. Juni 2020 in Portoroz, der slovenischen Stadt an der Adria. Ob mit oder ohne uns, das steht allerdings noch nicht fest.

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